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Quelle

heute : Apolloniastraße 2, 33181 Bad Wünnenberg

Strülleken

Strülleken und Innenansicht des unterirdischen Stollens.

Aus der felsigen Wand tritt das Quellwasser der unterirdischen Adern des Strülleken heraus und fließt entlang des Stollens in ein Überlaufbecken, und von dort in das Austrittsrohr. Im Bett wird feinster Lehm abgelagert. Dieser Lehm war einst ein sehr begehrtes Baumaterial.

Geschichte

Die Planung des Umbaus der Quelle geht auf das Jahr 1903 zurück. Umfangreiche Untersuchungen, Färbungen mittels des Farbstoffes Uranin und Schürfungen in den Jahren 1905-1907 führten zur Entdeckung und Erschließung von ca. 20 Quelladern, deren Wasser den Brunnen versorgten. Untersuchungsresultat vom 7. November 1905: „Das Wasser ist frei von unreinen Zuflüssen und als ein gutes Trinkwasser zu bezeichnen.“ Die Arbeiten wurden im Jahr 1907 durch Herrn H. Leithäuser, Zivilingenieur in Kassel geleitet und durch den Maurermeister L. Köthenbürger, Baugeschäft Paderborn, ausgeführt und fertiggestellt. Herr Spruck leitete den Bau des Wasserwerkes in Haaren und kontrollierte die Arbeiten in Helmern. Ortsvorsteher war Wilhelm Dahl (genannt Prüssen), Amtmann Herr Lüffe und Königlicher Landrat Herr Dr. Karl von Savigny. Ein ca. 39 m langer und 1 – 1,4 m breiter Schürfkanal ca. 4 – 7 m tief in den felsigen Boden wurde getrieben. Ein ca. 25 cm starkes Gewölbe aus Stampfbeton 2 m über der Kanalsohle wurde herstellt, und mit einem Belüftungsschacht versehen, um den Stollen mit frischer Luft zu versorgen. Das Gewölbe wurde nach oben hin muldenförmig ausgeführt, während in der Mulde eine 75 cm weite Drainrohrleitung derart in Steinschlag eingebettet ist, dass etwaige Oberflächenwasser leicht nach der Stollenmündung abfließen und nicht in den Stollen dringen kann. Der Wasserüberlauf ist mit der an der Kaplanei angebrachten gemauerten Zapfstelle verbunden und versorgte die Gemeinde mit einer Wassermenge, welche damals rund 75 cbm täglich betrug. Nach dem Bau der Wasserleitung in den 1920er Jahren hat die Bedeutung der Quelle für die Wasserversorgung der Bevölkerung Helmerns nachgelassen, da nach und nach ausreichend Wasser in jedem Haus zur Verfügung stand. Die Zapfstelle wurde im Jahr 1954 zurückverlegt und in die Treppe des Pfarrhauses eingebaut. Heute dient das Wasser immer noch der Feuerwehr und den Landwirten, während das überschüssige Wasser im Löschteich gestaut wird, und von dort in die Rate und durch den Wald fließt. Früher diente der Stollen auch als Lehm-Quelle. Der Gemeindediener Anton Ebbers (genannt Fiegens) hatte den Auftrag, den Lehm alljährlich zutage zu fördern. Alle zwei bis drei Jahre hat er mit Eimern Lehm aus dem Stollen befördert. Im Jahr 1965 wurde der unterirdische Stollen erneut ausgebessert. Die Arbeiten wurden durch die Firma Bonefeld durchgeführt.

Denkmal Bad Wünnenberg Nr. 10 Google Maps

Quellen

  • Unterlagen im persönlichen Archiv von Anton Finke, genannt Görken, Hausnummer 108, Amselweg
  • Hubert Dahl und Dr. Konstantin Trachos: Chronik der Gemeinde Helmern 1808 bis 2015 mit Anhang, Helmern, 2017, ISBN 978-3-00-057174-9
  • Anlage einer Wasserleitung zu Helmern. Kreisarchiv Büren, Aktennummer BÜR A 5133.
  • Johannes Kolsch: Helmern bis 2015, Impressionen aus 1000 Jahren, Helmern, 2015, ISBN 978-3-00-048477-3
  • Hubert Dahl und Dr. Konstantin Trachos: Die Hausnummern in Helmern, Nr, 1 - 163, Helmern, 2016, ISBN 978-3-00-053384-6
  • Hubert Dahl und Dr. Konstantin Trachos: Häuser und Familien in Helmern - Nr. 1 bis Nr. 192, Darstellung der historischen Häuser Helmerns und deren ältesten Bewohner ab dem 17. Jahrhundert, Stadt- und Kreisarchiv Paderborn
  • Finke, Anton ; Trachos, Dr. Konstantin Das Strülleken in Helmern: schwierige Wasserversorgung in früheren Zeiten; Warte : 2013, Heft 160, 32-33

Auskünfte

Auskünfte über weitere ausführliche Unterlagen in digitaler Form erhalten Sie unter:

                           kt2207@westfalenhoefe.de
wiki/bildstock_paderborn_bad_wuennenberg_010.txt · Zuletzt geändert: 2023/05/24 08:59 von kt2207

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